Ervaringsverhalen van omwonenden na stillegging van kortegolfzender Berom�nster (Dec. 2008)

donderdag, 02 juli 2009 - Categorie: Verhalen

December 2008 werd de kortegolfzender Beromonster stilgelegd, tot grote vreugde van de omwonenden die de zender verantwoordelijk hielden voor een veelheid aan gezondheidsklachten.
Hoe ging het de omwonenden na sluiting van de zender?
Leest u het (ingekorte) bijzondere verslag uit Zwitserland van direct betrokkenen: ook de dieren vertonen een nocebo-effect!

Antennebureau en GGD Nederland blijven echter volhouden dat ook van radiozenders geen negatieve gezondheidseffecten bekend zijn. Welnu dan, bij deze:


Gerelateerde berichten:
Berichten%20Internationaal/3360 .
Verhalen/3416 .

Bron: WOZ Wochenzeitung 2 juli 2009

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Im Mai 1969 erhielt Berom�nster einen neuen Sender mit einer Leistung von 500 Kilowatt, denn ausl�ndische Stationen hatten das Schweizer Produkt immer wieder gest�rt - insbesondere Radios aus der DDR und aus Nordafrika. Die PTT intervenierten vergeblich bei den Misset�tern: �War die Beeintr�chtigung des Empfangs durch den Sender Schwerin (DDR) schon erheblich�, hielt der Bundesbetrieb damals fest, �so verschlimmerten sich die Verh�ltnisse entscheidend, als der algerische Sender Ain Beida seine Emissionen im Jahr 1966 genau auf der Berom�nsterfrequenz aufnahm�. Mit dem 500-Kilowatt-Sender konnten die Eidgenossen die fremden St�rer m�helos �bert�nen. 1994 wurde die Leistung weiter ausgebaut auf 600 Kilowatt, doch wegen versch�rfter Grenzwerte f�r Elektrosmog musste sie nach der Jahrtausendwende wieder auf rund 200 Kilowatt gedrosselt werden.

Heute ist das alles Schall und Rauch. Wer durchs 2580 EinwohnerInnen z�hlende Dorf f�hrt, erblickt am Horizont zwar noch den riesigen Hauptturm mit dem kleineren Reserveturm und den weitl�ufigen Anlagen; gesendet wird hier aber l�ngst nicht mehr. Am 28. Dezember 2008 legte Radio DRS den Sender Berom�nster definitiv still, nachdem er am Schluss mit der �Musigw�lle 531� nur noch rund 300 000 NostalgikerInnen erreicht hatte. Denn einerseits hatten UKW-Empfang, Kabel-, Satelliten- und Internetradio die Mittelwelle abgel�st, andererseits hatte ein Blitz die Anlagen stark besch�digt, so dass kostspielige Sanierungen n�tig gewesen w�ren, was sich aber nicht mehr lohnte. Also trommelte Radio DRS im Oktober 2008 Bev�lkerung und Prominenz zu einem zweit�gigen Abschiedsfest zusammen; 15 000 Personen kamen, es gab Feldkost aus der Milit�rk�che, eine Ausstellung alter Radioger�te und viel volkst�mliche Musik. Schlagerk�nigin Maja Brunner tr�llerte das eigens f�r den Anlass komponierte �L�b wohl, liebs Berom�nster� ins Mikrofon und spendete Trost f�r die Zukunft: �Tuets auch chli weh, mir g�nd jetzt mit de neue Ziit.�

Dreimal duschen pro Nacht

Den AnwohnerInnen der Anlage muss das Lied wie blanker Hohn vorkommen - ihnen hat der Sender jahrelang �chli weh� getan. Zum Beispiel Rita Boog, einer B�uerin, die rund anderthalb Kilometer vom Sendeturm entfernt wohnt. Vom pr�chtigen Bauernhof der Boogs aus wirkt die �ber 200 Meter hohe Antenne wie ein irrt�mlich aufs Land versetzter Eiffelturm (zum Vergleich: das Pariser Wahrzeichen misst 300 Meter). Boog seufzt erleichtert, als sie zur Senderabschaltung befragt wird: �Es geht mir viel besser seither.� Als sie 1995 auf den Hof kam, h�tten sich bald Beschwerden bemerkbar gemacht: Kopfweh, Unwohlsein, Gliederschmerzen beim Aufstehen am Morgen. Boog suchte einen Arzt auf, doch weil die Ursachen der Leiden unklar blieben, wollte der Mediziner der Vierzigj�hrigen kurzum Psychopharmaka verschreiben. Die Mutter von f�nf Kindern lehnte ab und wich auf hom�opathische Medikamente aus. Diese halfen ein wenig, doch richtig gebessert hat es bei der B�uerin erst an Silvester 2008, drei Tage nach dem Abschalten des Senders: �Die Schmerzen beim Aufwachen waren pl�tzlich verschwunden.�

Die Schilderungen von anderen Betroffenen st�tzen die Erfahrungen Boogs. Zum Beispiel ein Ehepaar, das in der Umgebung eine H�hnerzucht betreibt. Es will nicht mit dem Namen in der Presse erscheinen, �weil man ja nichts beweisen kann�. Doch ihr Urteil ist klar: �Uns geht es viel besser, seit der Sender stillgelegt ist.� Ein anderer Anwohner berichtet, er sei fr�her zwei-, dreimal in der Nacht aufgewacht und musste sich duschen, weil er wegen der Strahlung nicht mehr schlafen konnte. Stephan Furrer, ein Landwirt, der in der Umgebung wohnt und sich in der lokalen Umweltschutzgruppe engagiert, hat beobachtet, dass auf Gemeindegebiet �Kopfweh und Krebserkrankungen geh�uft auftreten� und dass viele �ber �Schlafst�rungen und Unwohlsein klagen�. Am meisten zu denken gibt dem 46-j�hrigen Vater dreier Kinder die Tatsache, dass es in einem Weiler in der N�he der Anlagen innert kurzer Zeit drei Todesf�lle durch Hirntumor zu beklagen gab.

Ob solche Symptome tats�chlich auf den Sender zur�ckzuf�hren sind, ist schwierig zu beweisen. Deshalb werden die Vorf�lle von SkeptikerInnen gerne als �psychosomatisch� abgetan, doch damit macht man es sich zu einfach. Beim Elektrosmog handelt es sich um nichtionisierende Strahlung, die hoch- oder niederfrequent ist; Radio- und TV-Sender oder Handyantennen sind hochfrequent, Starkstrom- und Eisenbahnleitungen weisen niedrige Frequenzen auf. Verschiedene Stu�dien zeigen, dass hochfrequente Strahlung biologische, nichtthermische Effekte ausl�st, selbst wenn die Intensit�t deutlich unterhalb der internationalen Grenzwerte liegt. Eine Untersuchung der Universit�t Bern zum Beispiel stellte einen statis�tisch signifikanten Zusammenhang zwischen Schlafst�rungen und dem Sendebetrieb des stillgelegten Radio-Kurzwellensenders Schwarzenburg BE fest. BewohnerInnen im n�heren Umkreis klagten geh�uft �ber Nervosit�t, Unruhe, allgemeine Schw�che, M�digkeit und Gliederschmerzen. Das Bundesamt f�r Umwelt schreibt dazu: �Dass es nicht-thermische Wirkungen gibt, ist unbestritten. Wie solche Effek�te zustande kommen, ist jedoch nicht bekannt. Ebenso wenig l�sst sich sagen, ob und unter welchen Bedingungen sie zu einem Gesundheitsrisiko werden. Die Auswirkungen schwacher Hochfrequenz-Strahlung auf den Menschen m�ssen deshalb weiter untersucht werden.�

Die neuste Untersuchung zum Thema liefert Martin R��sli, Professor am Institut f�r Sozial- und Pr�ventivmedizin der Universit�t Basel. Er hat soeben einen Teilbericht des Nationalen Forschungsprogramms �Nichtionisierende Strahlung - Umwelt und Gesundheit� (NFP 57) ver�ffentlicht. Ende Jahr wird er eine weitere Studie publizieren, die den Einfluss der Strahlung auf Lebensqualit�t und Schlaf zum Thema hat. Die Frage, ob eine Anlage wie der Sender Berom�nster f�r Krankheiten bis hin zu Krebs und Tumoren verantwortlich sein k�nne, kann R��sli nicht abschliessend kl�ren: �Es k�nnte sich bei diesen Beobachtungen um einen sogenannten Noceboeffekt handelt. Das ist das gleiche wie ein Placeboeffekt, nur dass die Auswirkungen auf die Gesundheit negativ statt positiv sind.� Dass es den Menschen im Sendegebiet schlagartig besser gehe, seit der Sender stillgelegt sei - daran mag der Pr�ventivmediziner nicht recht glauben. Hingegen h�lt er Langzeitsch�den f�r durchaus denkbar: �Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die chronische Exposition tats�chlich die Gesundheit beeintr�chtigt. Doch dazu braucht es dringend zus�tzliche Studien - auch angesichts der weiteren Zunahme der drahtlosen Kommunikation.�

Hormone f�r die Milch

F�r Landwirt Stephan Furrer gibt es aber noch ein weiteres Argument, das die Gesundheitsrisiken des Elektrosmogs beweisen k�nnte: die Reaktion der Tiere. �Manche Bauern berichten, dem Vieh gehe es deutlich besser, seit der Sender nicht mehr strahlt - und das ist sicher nichts Psychosomatisches, das kann man messen.� In Berom�nster beobachtete beispielsweise ein Schweinez�chter, dass seine Tiere nur wenige Tage nach dem Sendestopp �vitaler geworden� seien. Jahrelang h�tten die Schweine an Stoffwechselst�rungen, geschwollenen Gelenken und Bewegungsmangel gelitten. Heute seien sie �kerngesund�.

�hnliches berichtet der Landwirt August Lang, dessen Hof nur gut hundert Meter vom Sendeturm entfernt liegt. Schmunzelnd erinnert sich der 51-J�hrige daran, wie er seinerzeit das Radioprogramm �direkt aus dem Dachk�nnel und dem Heukran� empfangen konnte. Oder wie es ihm immer wieder �die H�nde verbrannt� habe, als er auf der Weide die Dr�hte der Viehz�une erneuern wollte - das Metall hatte sich wegen der Strahlung von selbst aufgeheizt. Als der Sender noch aktiv gewesen sei, h�tten seine K�he �immer ein Theater gemacht�, wenn er sie in den Melk�stand holen wollte; �ich musste sie drei-, viermal rufen und schubsen�. Heute sei das anders, die Tiere k�men gerne und sofort in den Stall. Leicht verbessert habe sich auch der Milchfluss pro Minute; dieser sei heute etwa zwei Deziliter h�her als zuvor. Und h�tten fr�her mehrere K�he Schwierigkeiten gehabt, die Milch abzugeben, was man hormonell unterst�tzen musste, seien diese Probleme inzwischen weniger geworden.

Diese Vorkommnisse sind auch Silvia Ivemeyer vom Forschungsinstitut f�r bio�logischen Landbau (FiBL) in Frick AG aufgefallen. Das Institut unternimmt eine Langzeitstudie zu Eutergesundheit und Minimierung des Antibiotikaeinsatzes, bei welcher rund 150 Betriebe aus der ganzen Schweiz mitmachen - darunter auch jener von August Lang. Als der Sender noch in Betrieb war, konnten einige Tiere die Milch nur dann ins Euter lassen, wenn ihnen Lang das Hormon Oxytocin spritzte. Dieses Ph�nomen sei in der Umgebung kein Einzelfall, meint Ivemeyer: �Es ist auff�llig, wie sehr das Oxytocin-Thema auf den Betrieben rund um Berom�nster pr�sent ist. Was ansonsten nur selten, bei wenigen Betrieben und dann nur bei einzelnen K�hen vorkommt, hat dort in der Region eine H�ufung.� Allein in Langs Herde mussten im letzten Jahr f�nf von f�nfzehn K�hen, die seit Ende 2008 gekalbt haben, gespritzt werden, also jede dritte Kuh. Von diesen f�nf erh�lt heute nur noch eine das Hormon, zus�tzlich muss eine weitere Kuh gespritzt werden. Definitive Resultate gebe es aber erst, wenn alle K�he gekalbt h�tten und in eine neue Laktation tr�ten. Ivemeyer bilanziert: �Wenn jetzt immer mehr K�he, die zur Milchgabe Oxytocin brauchten, in ihrer neuen Laktation nicht mehr gespritzt werden m�ssen, w�re das ein deutlicher Hinweis, dass das Problem mit dem Sender zusammenhing.�

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Leuchten wie von Geisterhand

Die AnwohnerInnen l�sst diese Diskussion kalt. Sie haben sich bereits geb�hrend vom �belt�ter verabschiedet: Als die Anlage am 28. Dezember verstummte, brachten August Lang, Rita Boog und weitere HelferInnen gegen 300 Personen aus der Umgebung zusammen, um trotz der K�lte die letzten Sendestunden mitzuerleben und bei Fondue, Fl�ssigem und Feuerwerk das Ende der Bestrahlung zu feiern. Um zu zeigen, dass die Zukunft weit weniger strahlend sein werde, verteilten Lang und seine Leute 150 Neonr�hren unter den Feiernden. Wer eine solche in die Hand nahm, konnte erleben, was der K�nstler Roman Signer bereits in seiner Aktion �Beim Radiosender Berom�nster� sichtbar gemacht hatte: Signer liess beim Sendemast einen Ballon steigen, befestigte eine Schnur mit einer Neonr�hre daran - und der Elektrosmog brachte die R�hre wie von Geis�terhand zum Leuchten, ohne dass man sie an den Strom anschliessen musste. Als der Landessender um Mitternacht auf MW 531 zum allerletzten Mal die Nationalhymne abgespielt hatte, erloschen die 150 Neonr�hren auf einen Schlag - und durch die tiefschwarze Nacht schallte ein vielstimmiges, erleichtertes Seufzen und Johlen.

Voor het originele artikel zie:
www.woz.ch/artikel/inhalt/2009/nr27/Leben/18086.html .



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