Duitsland: Hotel met verbod op mobiel telefoneren
vrijdag, 20 maart 2015 - Categorie: Berichten Internationaal
Bron: www.badische-zeitung.de/handys-muessen-verstummen
20 maart 2015
Handys müssen verstummen
Weil dem Chef im Hotel Schmid Mobiltelefone zu schaffen machen, gibt’s ein spezielles Verbot.
BAD BELLINGEN. Die Frage, ob Elektrosmog gesundheitsschädlich ist, ist umstritten. Nicht wenige Menschen jedoch sind von der Schädlichkeit von Strahlen, die etwa von Handyfunkmasten und W-LAN-Verbindungen ausgehen, überzeugt. Sie fühlen sich krank. Einer von denen, die berichten, dies am eigenen Leib verspürt zu haben, ist der Hotelier Karl Schmid (62). Und nachdem er für sich dahintergekommen war, was die Ursache seines Leidens war, führte er in seinem Hotel an der Bad Bellinger Von-Andlaw-Straße ein Handyverbot ein – und stößt damit bei seinen Gästen auf Verständnis.
Handyverbot in einem Hotel, das klingt ungewöhnlich – und werbewirksam. Doch für Karl Schmid, den Direktor des Bad Bellinger Hotels Schmid, einem seit rund 45 Jahren existierenden klassischen Familienbetrieb mit 20 Zimmern, 30 Betten und einem Restaurant für die Gäste, ist dies kein Werbegag; es geht ihm um seine eigene Gesundheit. Er hat vor rund zehn Jahren die Erfahrung gemacht, so berichtet Schmid, dass er empfindlich auf W-LAN reagiert, in Form von Schlafstörungen. Gemerkt habe er das, als er eines Tages aus dem Urlaub zurückkam – und dann an Schlaflosigkeit litt. Während seine Abwesenheit war im Hotel W-LAN installiert worden. Und als dies zur Probe abgestellt wurde, fühlte sich Schmid wieder besser. Die Folge: 2003 wurde W-LAN im Hotel Schmid abgeschafft. Das ist in einem Gästebetrieb allerdings keine Kleinigkeit. Die W-LAN-Nachfrage wuchs stetig. Doch die Gesundheit des Chefs ging vor. Und man stellte auf Internet via Kabel um. Dann allerdings wurde in der unmittelbaren Nachbarschaft W-LAN installiert. Und Schmid ging’s wieder schlechter. Doch auch dieses Problem wurde mit Hilfe der Nachbarn gelöst.
Und dann die Handys. Bis zu 40 Stück hat es zweiweise im Hotel gegeben, berichten Karl Schmid und sein Sohn Christoph, der im Betrieb mit Verantwortung trägt. Das sorgte erneut für gesundheitlich Probleme bei Karl Schmid. So schaffte man sich ein Messgerät – einen Frequenzanalysator – an. Über dieses kam man dann auf die Handys. Die Zeit zwischen November und Januar, zu der das Hotel stets geschlossen hat, bestätigte dies. Nun stand die Familie vor der Entscheidung, entweder das Hotel ganz zu schließen oder der Chef hört auf. Beides undenkbar. Also: Handyverbot. Zunächst bestand noch die Furcht, dass dann die Gäste ausbleiben könnten. Doch dies erwies sich als unbegründet. Die Gäste – vor allem älteres Publikum – zeigten großes Verständnis. Zumal die Hotelbetreiber ihren Gästen Alternativen bieten: neben Internet via Kabel auch kostenloses Festnetztelefon und kostenlose Notebooks.
Elektrosmog
Zum Thema Elektrosmog und Elektrosensibilität heißt es auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW): ''Seit mehr als 30 Jahren wird untersucht, ob Funkwellen des Mobilfunks einen ,Elektrosmog’ verursachen, der für Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder sogar Krebs verantwortlich sein könnte. Mehrere Hundert epidemiologische Studien mit Betroffenen sowie Tier- und Reagenzglasexperimente wurden weltweit durchgeführt. Einige dieser Studien genügen strengen wissenschaftlichen Kriterien nicht. Insgesamt kann die Forschung eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Mobilfunk nicht bestätigen.'' Und weiter: ''Manche Personen berichten, sie könnten ,spüren’, ob Funkwellen angeschaltet oder abgeschaltet sind. Die oft genannten Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit können aber viele verschiedene Ursachen haben. Um einen Zusammenhang mit Funkwellen nachzuweisen, müssten alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden, was aber praktisch unmöglich ist. So beruhen Berichte über Schlafstörungen in der Umgebung von Sendemasten auf Umfragen, deren Ergebnisse durch Faktoren wie Angst, negative Einstellung oder Zufälligkeit der erhobenen Daten stark verfälscht werden können.''
Näheres ist im Internet unter mehr.bz/d342 zu finden.
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