5-10% Elektrosensiblen

zaterdag, 11 augustus 2018 - Categorie: Artikelen

Bron: https://www.buergerwelle.de/de/themen/politik/die_öffentlich_bekannten_elektrosensibl.html
aug. 2018

Die öffentlich bekannten Elektrosensiblen sind nur die Spitze des Eisbergs

Aus Presse und TV sind von den vielen Menschen, die unter WLAN- und Mobilfunkstrahlung, Haus- und Bahnstrom, Elektrozäunen und weiteren Strahlungsquellen leiden, nur ganz wenige öffentlich bekannt. Von ihren zahllosen Leidensgenossinnen und -genossen weiß kaum jemand. Denn die meisten Elektrosensiblen wollen sich nicht als strahlungsempfindlich offenbaren, um in Beruf und Sozialleben nicht massiv benachteiligt zu sein.

Allein in der Schweiz kämpfen sich Hunderttausende Elektrosensible unter teils starken Beschwerden durch den zunehmend verstrahlten Alltag. Auch ist ihr Schlaf oft derart gestört, dass es Nacht für Nacht an der notwendigen Regeneration fehlt.

Aufgrund von Studien wird offiziell ein Bevölkerungsanteil von 5-10% Elektrosensiblen genannt. Die Zahlen wurden vor rund einem Jahrzehnt mittels Befragungen erhoben. Schätzungen über die Dunkelziffer fehlen, doch dass diese überaus hoch ist, zeigen langjährige Beobachtungen aus der Mess- und Beratungspraxis. Denn mangels Informationen suchen viele die Ursachen ihrer Symptome überall, nur nicht bei der Strahlung. Andere ahnen zwar die Quelle ihres Leidens, aber weil die Konsequenzen für ihr Tun unbequem wären und ihre Weltsicht erschüttert zu werden droht, verdrängen sie die Ahnung. Die Annahme einer Verdoppelung auf mindestens 10-20% Elektrosensible leichten bis schwersten Grades scheint deshalb realistisch. Die restlichen 80-90% mögen sich als Nichtbetroffene empfinden – doch Elektrizität ist Teil der natürlichen Vorgänge in unserem Körper, und diese werden zunehmend gestört durch die technisch erzeugten elektromagnetischen Einwirkungen. Betroffen sind wir daher alle, nur ist unsere Widerstandskraft individuell sehr unterschiedlich.

Presse und TV über Menschen, die unter der Strahlung leiden

Medienberichte über elektrosensible Menschen weisen die Öffentlichkeit seit einigen Jahren darauf hin, dass es da ein Problem gibt. Leider wird kaum je erwähnt, dass die porträtierte Kategorie der Hochsensiblen nur die über dem Wasser sichtbare Spitze eines riesigen Eisbergs ist. Ja selbst dieses Bild ist noch zu zahm: Die öffentlich bekannten Elektrosensiblen repräsentieren bei weitem nicht den bekannten Eisberg-Zehntel, sondern bloß einen Hunderttausendstel oder – je nach Land – einen Millionstel der Menschen, die unter leichten bis schweren Strahlungssymptomen leiden.

In drei im März/April 2018 erschienenen Berichten mit Porträts elektrosensibler Menschen wird nun schlicht und sachlich berichtet, was die Betroffenen erleben. Positiv auch das Fehlen des üblichen, redaktionell eingefügten Kästchens mit der verharmlosenden Meinung eines industrie- und behördennahen Experten. (Links zu den PDF-Dateien der drei Berichte am Ende dieses Beitrags).

Strahlungsreduktion für alle – funkfreie Zonen für stark Betroffene

Die Berichte mögen manche irritieren. Doch wer durch seine Tätigkeit im Laufe vieler Jahre Hunderten, ja Tausenden elektrosensibler Menschen begegnet ist, weiß, dass die berichteten Zusammenhänge wahr sind. Das Ausmaß der nationalen Binnenmigration der Strahlenflüchtlinge, die auf der Suche nach einer gesundheitlich akzeptablen Wohnstätte jahrelang im Land umherziehen, übersteigt alle Vorstellungen. Einige leben zumindest zeitweise als Nomaden im zusätzlich abgeschirmten Wohnmobil. Die dringende Notwendigkeit besteht, über das ganze Land verteilte funkfreie Zonen einzurichten. Stark unter Strahlung Leidende sind auf solche Zonen existenziell angewiesen.

Zugleich braucht es eine allgemeine, massive Reduktion der Strahlungsintensitäten, denen wir im Alltag ausgesetzt sind. Diese ist vor allem auch volkswirtschaftlich begründet. Denn die Elektrosmog-Belastung ist auch eine wesentliche Ursache von sinkender Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz, von häufigeren Krankheitsabsenzen sowie von steigenden Kosten im Gesundheits- und Sozialversicherungswesen. Aber noch fehlt es weitherum an dieser Einsicht. Warum wird in all den Presseartikeln über Schlafstörungen oder das Burn-out-Syndrom der oft mitverantwortliche Elektrosmog nie erwähnt? Ist es journalistisches Desinteresse oder Unkenntnis? Oder kann nicht sein, was nicht sein darf?

Die Hauptakteure: Industrie, Staat und Wissenschaftsbetrieb

Alle diese Tatsachen sind in der öffentlichen Meinung kaum präsent. Wie sollten sie auch? Die drei Hauptakteure Mobilfunkindustrie, Staat und Wissenschaftsbetrieb (siehe Bild) haben sich ihre eigene Welt geschaffen, in der sie unter gegenseitigen Einflüssen und Abhängigkeiten handeln. Symptomatisch für die dort herrschende Gesinnung war das Wahlplakat 2017 der deutschen FDP: „Digital first, Bedenken second“. Im Banne des von Geld- und Machtdenken, Technikfaszination und Konkurrenzangst getriebenen Digitalisierungswahns wird von jener Seite her alles unterdrückt, was die Durchsetzung der dazugehörigen technischen Entwicklungen stört. Diese werden als „unausweichlich“ hingestellt. Die Demokratie wird beschädigt, die öffentliche Meinung fehlgeleitet.

Wer die Realität des Lebens unter Strahlungsbelastung kennt – die Betroffenen selbst und die ihnen nahestehenden Aktivistengruppen – muss die Verbreitung des entsprechenden Wissens unter großen Schwierigkeiten zu erkämpfen versuchen. Doch dieser Kampf ist nicht vergeblich. Unter dem Tatsachendruck beginnt da und dort eine gewisse Bereitschaft, sich den Zusammenhängen zu öffnen.

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